Wege im Garten — Worauf Sie achten sollten
Wege im Garten verbinden Orte, erschließen Freiräume, eröffnen Ausblicke und strukturieren die Anlage.
Für die Anlage von Gartenwegen gibt es kein Richtig oder Falsch, vieles hängt von den individuellen Bedingungen im jeweiligen Garten ab. Ein paar Denkanstöße und Anregungen möchten wir Ihnen dennoch geben:
Gerade oder geschwungen?
Ein gerader Weg stellt die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten her. Beobachten Sie sich: Welche Wege laufen Sie häufig? Welche Strecken möchten Sie möglichst schnell zurücklegen? Der Weg vom Haus zu den Mülltonnen oder der Garage sollte möglichst kurz und gerade sein; der Weg durch die Blumenbeete oder um den Teich kann sich ruhig ein wenig schlängeln.
Anlage eines Wegenetzes im Hof eines Berliner Mietshauses - Wege verbinden wichtige Nutzflächen
Wege im Hof eines Berliner Mietshauses - Direktverbindungen vermeiden abkürzende Trampelpfade
Ein Weg kann den Garten gliedern, sollte ihn aber nicht zerteilen. Führen Sie deshalb zum Beispiel keinen schnurgeraden Weg quer durch eine Rasenfläche - auch wenn dies der kürzeste Weg wäre!
Bei einem geraden Weg wird der Blick auf das Ziel gerichtet. Unattraktive Ziele (wie Mülltonnen) sollten Sie daher verstecken, etwa hinter einer begrünten Wand oder einem großen Strauch. Andererseits können Sie durch "Hingucker" das Blickziel attraktiv gestalten, beispielsweise mit einem Sitzplatz, einem Baum oder einem Brunnen.
Ein gerader Weg kann ein kurzes Grundstück optisch länger erscheinen lassen, wohingegen lange, aber schmale Reihenhausgärten durch geschwungene Gartenwege optisch kürzer erscheinen können.
Häufig gegangene Abkürzungen - wie hier vom Stellplatz zur Terrasse - können als Weg gestaltet werden
Gerade Wege in einer Wohnanlage erschließen Sitzplätze und strukturieren die Gartenanlage
Geschwungene Wege wirken romantisch und natürlich. Sie verbergen den direkten Blick auf das Ziel und wirken so geheimnisvoller als der gerade Weg. Unregelmäßige Biegungen schaffen Überraschungsmomente, vor allem, wenn der gerade Blick durch Sträucher oder hohe Stauen verdeckt wird.
Sorgen Sie bei geschwungenen Wegen für einen möglichst großen Radius, denn zu enge Biegungen wirken gekünstelt und sind unbequem zu gehen. Schaffen Sie natürliche Hindernisse, die eine Biegung scheinbar erzwingen: einen Baum oder Strauch, einen großen Steinblock oder eine Skulptur. Eine "notwendige" Wegkrümmung wirkt harmonischer und natürlicher, das fand auch schon der Landschaftsarchitekt Hermann von Pückler-Muskau:
"Dass sich nun die Wege nicht blos, wie eine auf den Stock gezogene Schlange fortwährend zu drehen brauchen, sondern nur mit Leichtigkeit und Zweckmässigkeit die Biegungen machen müssen, die nöthig sind um den Gegenständen zu folgen geht aus dem früher Gesagten schon hervor; aber auch ihre Biegungen an sich, unterliegen dennoch gewissen malerischen Geschmacks-Regeln, und es müssen daher wohl zuweilen erst Hindernisse geschaffen werden, wo sie fehlen, um die günstigste Linie auf natürlich scheinende Weise zu erhalten."
(Hermann Fürst von Pückler-Muskau: Andeutungen über Landschaftsgärtnerei, verbunden mit der Beschreibung ihrer praktischen Anwendung in Muskau. Stuttgart 1834)
Ein Rundweg erschließt den Garten und ermöglicht Ausblicke in die umgebende Landschaft
Traumhaft in großen Gärten: Eine Allee
Der Weg wird über eine Holzbrücke zu einem Sitzplatz am Teich geführt
Wie breit soll der Weg sein?
Je nach Nutzung eines Weges kann der Weg breiter oder schmaler sein. Wege, auf denen Sie Dinge transportieren oder die Sie mit Schubkarren befahren wollen, müssen natürlich breiter sein. Pfade in Blumenbeeten, die nur zum Jäten betreten werden, können schmaler sein oder sogar nur aus einzelnen Trittsteinen bestehen.
Achten Sie bei der Randbepflanzung darauf, dass der Weg nicht im Laufe der Zeit von Sträuchern oder Stauden zugewachsen wird — sich mit schweren Einkaufstaschen durch regennasse Sträucher zu quetschen, ist kein Vergnügen...
In Wohnanlagen sind breitere Wege anzulegen, da sich hier Bewohner begegnen, Fahrräder, Kinderwagen und Rollstühle bewegt werden, die Müllabfuhr die Wege nutzt usw.
Welcher Belag ist der richtige?
Auch bei der Frage des geeigneten Belages kommt es neben Ihrem persönlichen Geschmack auf die Breite und Nutzung des Wegs an. So sind große rechteckige Platten für geschwungene Wege eher ungeeignet. Ein Weg, der mit der Schubkarre befahren werden soll, sollte möglichst schmale Fugen aufweisen, wohingegen ein reiner Fußweg aus unregelmäßigen Natursteinplatten oder Trittsteinen bestehen kann.
Ganz wichtig bei der Auswahl des Bodenbelags ist die Gehsicherheit. Der Belag sollte auch bei Nässe oder Schnee möglichst rutschfest sein.
Beliebte Bodenbeläge für Wege im Garten sind
- Betonsteine oder -platten: Rauhe Oberfläche, verschiedene Farben, hohe Maßgenauigkeit, hohe Frostbeständigkeit
- Naturstein, z.B. Granit, Porphyr, Gneis und Quarzit: nahezu unbegrenzt haltbar, verschiedenste Formen und Oberflächen (Pflasterstein, rechteckige oder quadratische Steinplatte, Polygonalplatte, gebrochen oder glatt gesägt)
- Klinkerpflaster (hart gebrannte Vollziegel aus Tonerde): hohe Frostbeständigkeit und Härte, reizvolle Kombinationen z.B. mit Granitpflaster
- Kies: relativ preiswert, Vorbereitung des Untergrunds notwendig, Randbegrenzung sinnvoll
- Holz: nur begrenzt haltbar, in feuchten Gartenbereichen größere Rutschgefahr, besonders schön in Verbindung mit Gartenteichen oder als Stege über Sumpfzonen
- Rindenmulch: benötigt Tragschicht aus Kies oder Schotter, bei nassem Wetter schlecht zu begehen, relativ kurze Haltbarkeit
- Wassergebundene Decke: auf eine Tragschicht wird ein Kies-Sand- oder Splitt-Sand-Gemisch aufgestreut und unter Wasserzugabe festgewalzt; wirkt am natürlichsten, Regenwasser versickert, Pfützenbildung möglich (oben im Allee-Foto sehen Sie eine wassergebundene Decke)
Letztendlich gilt für Gartenwege: Sie sollten zur Architektur des Hauses und zum Charakter der gesamten Anlage passen.
Repräsentativer Eingangsbereich mit verschieden großen Natursteinplatten
Fächerförmig verlegtes Granitpflaster wirkt großzügig und edel
Größere und andersfarbige Pflastersteine für die Wegbegrenzung
Geschwungener Weg mit Polygonalplatten
Moos und Gras zwischen den Fugen wirken natürlich
Natursteinplatten als Weg...
...und als Trittsteine im Vorgarten
Polygonalplatten als Trittsteine in einem Kiesweg
Trittflächen im Rasen, aus Betonsteinen gepflastert
Edel: Weg aus großen, dunklen Natursteinplatten in einem streng gestalteten Garten
Zweckmäßig: Betonsteinpflaster für Einfahrten oder Wege in Wohnanlagen
Was liegt am Wegesrand?
Ob der Wegrand befestigt oder abgegrenzt wird, ist Geschmackssache. Bei einem Kiesweg ist eine Abgrenzung sinnvoll, damit die Steinchen nicht nach und nach im Rasen oder im Blumenbeet verschwinden. Ebenfalls praktisch sind Randsteine, wenn das angrenzende Beet eine leichte Steigung aufweist — die Randbegrenzung verhindert dann, dass bei Regen Erde auf den Weg gespült wird.
Andererseits kann eine Bepflanzung des Wegrandes mit niedrigen oder mittelhohen Stauden einen schnurgeraden Weg optisch auflockern
Weg aus Polygonalplatten mit gerader Kante
Hier folgt der Wegrand der Form der Platten
Gestaltung des Wegrandes durch verschiedene Pflastersteine
Eine schmale Kante aus demselben Stein grenzt den Weg ab
Wegbegrenzung durch eine niedrige Trockenmauer
Meist beginnt das Anlegen eines neuen Weges mit der Entfernung des alten...
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